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Bürger schaffen ein kleines Polster

 
Allgemeine Zeitung

28.02.2013 - BÄRWEILER
Von Wilhelm Meyer

RAT Bärweilers Ortschef lobt das ehrenamtliche Engagement, das auch im Haushalt Spielräume eröffnet
Windkraft bleibt Thema auch in Bärweiler. Denn die Teilnahme am Entschuldungsfond des Landes, für die Bärweiler jährlich 3200 Euro aufzubringen haben wird, will man nicht über eine weitere Erhöhung der Grundsteuern realisieren. Mehr, als dass die Gemeinde mit Windkraftbetreibern in Verhandlungen stehe, mochte Ortsbürgermeister Hans Gehm aus dem nichtöffentlichen Teil aber nicht berichten. Auch ohne gemeindeeigenen Grund im Vorranggebiet hofft Bärweiler den Anteil am Entschuldungsfond über Einnahmen für Wegerechte aufbringen zu können. Große Überraschungen beim Haushaltsplan 2013, den Tatjana Herzog von der Verbandsgemeindeverwaltung vorstellte, waren nicht zu erwarten. Die Null ist die hervorstechende Zahl im Etat. Sie ziert die außerordentlichen Ein- und Auszahlungen, folglich auch deren Saldo. Null steht hinter den verzinsten wie zinslosen Krediten, Null hinter den Ermächtigungen.

Keineswegs Stillstand
Dass diese Null in Bärweiler jedoch keineswegs Stillstand heißt, kann man an einigen Ecken erfahren. Was an gemeinnütziger Tätigkeit immer wieder geleistet wird, spiegelt sich, wie Gehm zu bedauern nicht müde wird, im Haushalt allerdings nur dürftig. Doch dass der Haushaltsplan im Ergebnishaushalt nur mit einem Jahresfehlbetrag von 15 400 Euro rechnen kann, ist neben der Erhöhung des Gemeindeanteils an der Gewerbesteuer und den Schlüsselzuweisungen, so Gehm, auch Ergebnis der Sparsamkeit und des aktiven Einsatzes der Bürger.
In bescheidenem Maße, so Gehm, schlage das Engagement der Bürger aber auch finanziell zu Buche. Da waren im letzten Jahr sowohl der Klimaschutzpreis als auch die Honorierung des guten Abschneidens im Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, die ein kleines Polster in Bärweiler geschaffen haben. Damit ließen sich auch immer wieder Projekte realisieren, die etwas kosten. Dankbar ist Gehm, dass Jugendraum, Bolz- und Spielplatz über das RWE-Programm „Mitarbeiter vor Ort“ bezuschusst werden. Bis zum Dorffest am 9. Juni sollen alle drei auf Vordermann gebracht sein.
Hinzu kommen Geldspenden, aber auch Zuwendungen materieller Art. Ein schönes Beispiel sei die Einrichtung der alten Schule. In diesem Jahr 100-jährig, wird sie zunehmend genutzt. Da sei einmal der Computerraum der Gemeinde mit seinen gut besuchten Kursen. Durch die Spende vom Straßenfest sei der Schulungsraum jetzt auf zwei Jahre ans Netz angeschlossen.
Doch auch das neu einzurichtende Gemeindearchiv nehme Form an, freut sich Gehm. Es müssten noch der Boden verlegt und angestrichen werden. Die Schränke und Tische seien eine Spende aus Ingelheim. Kosten: Benzin und Wagenmiete.

Fisch statt Fleisch
Neues gab es auch bei der Beratung und Planung der Dorfmärkte im Rahmen des Projektes „Grundversorgung“. Leider, so Gehm, sei nun endgültig klar, dass der bisherige Marktstand des Metzgers nicht weiter geführt werde. Man suche dringend nach einem neuen Standbetreiber für Fleisch und Wurst.
Erfreulich dagegen sei die schon ziemlich sichere Aussicht, den Markt in diesem Jahr mit einem Fischstand bereichern zu können, teilte der Ortschef mit.

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