Viele Taten statt schöner RedenBärweilerer packten in den vergangenen Jahren kräftig an und gestalteten ihr Dorf |
mit freundlicher Genemigung |
Idyllische Ecken und Winkel gibt es viele in Bärweiler. Zu den schönsten Anblicken gehört zweifelsohne das 1750 erbaute Backhaus, das unter Denkmalschutz steht und 1980 restauriert wurde. |
Mit viel Liebe und einer Menge Eigenleistung haben die Bärweilerer Bürger in den vergangenen Jahren ihr Dorf hergerichtet. So entstand auch diese Bruchsteinmauer in der Ortsmitte. Fotos: Monika Mieck |
01. 05. 1993 - BÄRWEILER (MM.)
Bunte Blumengärten, verfugte Bruchsteinwände und blühende Streuobstwiesen, das alles findet man in Bärweiler. Beim Bezirksentscheid der Sonderklasse "Unser Dorf soll schöner werden" belegte die Gemeinde kürzlich den dritten Platz. Die Landeskommission kommt zwischen 5. und 10. Juli.
Einiges habe sich in dem 300-Einwohner-Dorf getan, seitdem es das qualifizierte Dorferneuerungskonzept gebe, berichtet Ortsbürgermeister Günter Germann im Gespräch mit unserer Zeitung. Bis heute wurden zahlreiche Bruchsteinhäuser verfugt und mit Pflanzen begrünt.
Eine Trockenmauer legten die Bärweilerer am Ortsrand an. Für viele Kleinlebewesen und auch Pflanzenarten ist diese Mauer Lebensraum. |
Viele Bäume setzte man im Ortskern und in der Außenlage. Auch der Straßen- und Kanalbau, der vor sechs Jahren abgeschlossen wurde, dürfte zum Investitionsschub beigetragen haben. Etwa 1,1 Millionen Mark seien in 20 privaten Einzelmaßnahmen ausgegeben worden, so Germann. Mehrere alte, baufällige Häuser erwarb die Gemeinde und riß sie, größtenteils in Eigenleistung, ab. Durch sanftes Entkernen soll eine Verbesserung der Wohnqualität erzielt werden. Nun ziert ein Dorfplatz, der noch weiter aus gebaut werden soll, den Ortsmittelpunkt. 50 000 Mark waren für diese Maßnahme veranschlagt. "Wir haben es in Eigenleistung für 5000 Mark geschafft", erzählt Günter Germann stolz. Eine Bruchsteinmauer grenzt den Platz ab. Mit Mauergewächsen haben die Landfrauen sie bepflanzt und somit auch für Kleinlebewesen neuen Lebensraum geschaffen. Spielgeräte sollen ebenfalls auf den Platz, doch fehle es derzeit am Geld dafür, bedauert Germann. Die Schulden für den Hallenanbau ans Gemeindehaus müßten nämlich noch abgetragen werden.
Stolz ist der Ortsbürgermeister auch auf die zwei naturnah erhaltenen Bachläufe, gedeihen dort doch Schilf und seltene Pflanzen. Halb-und Trockenrasenflächen sind ebenfalls ums Dorf herum zu finden.
Eine 150 Meter lange Trockenmauer wurde in diesem Jahr errichtet. Auf und in ihr sollen sich bald Eidechsen und anderes Getier tummeln.
Mit Backesgrumbeere wurde die Bezirkskommission bei ihrem Rundgang von den Landfrauen verköstigt. Diese hatten den Steinofen im Backhaus, das unter Denkmalschutz steht, in Betrieb genommen und Kartoffeln gebacken. Die reichten auch für die 35 Einheimischen, die beim Rundgang dabei waren.