"Aktiv im DTB"-Test bestandenBärweilerer Turnerinnen machten aus der Not eine Tugend |
Blumen gab's für Übungsleiterin Ursula Reimers vom TV-Vorsitzenden Heinz Schröter. Bild: mk. |
mk. Bärweiler
Man kann drüber lachen. Dann aber mit Hochachtung, denn ein bißchen erinnert die Story an Pionierzeiten des Turnwesens. Dennoch ist sie Wirklichkeit in einer Landgemeinde.
Da saßen vorige Woche 23 fröhliche Damen zwischen 15 und fünfzig beisammen und feierten - jahreszeitgemäß mit "Federweißem" aus der Nachbargemeinde Lauschied, denn aus dieser gehörten einige Turnerinnen dazu. Ursula Reimers, Übungsleiterin aus Meisenheim, hatte ihnen Urkunden und Nadeln für den bestandenen Test "Aktiv im DTB" ausgehändigt. Blumen brachte Bärweilers Turnvereinsvorsitzender Heinz Schröter.
Dabei könnte man es bewenden lassen. Aber Turnen und Bestehen eines Leistungstests in Bärweiler sind nicht gleichzusetzen mit solchem in einer wohlausgestatteten Stadt-Turnhalle. Zwar baute der Turnverein sich vor Jahren am Sportplatz ein schmuckes Vereinsheim, doch der Raum, in dem gymnastische und turnerische Übungen vollzogen werden, unterscheidet sich nicht viel von einem großen Zimmer mit normalem, hartem Fußboden.
Die Mitglieder der weiblichen Turngruppe besorgten sich selbst Turnmatten. Turnstäbe? Zurechtgeschnittene Besenstiele taten es auch! Gymnastikbälle schaffte der Verein an. Improvisationen aber waren vorwiegend die Regel.
Ursula Reimers leitet die Gruppe seit fünf Jahren. Daß das Wort von der Tugend, die aus der Not gemacht werden muß, sich im ländlichen Turnwesen nicht nur auf Bärweiler beschränkt, braucht her nicht besonders hervorgehoben zu werden. Die zwanzig Teilnehmerinnen haben dennoch ihren Turnspaß. Zuletzt animierte die Übungsleiterin sie zielbewußt für den erwähnten Wettbewerb. Die acht Übungen ließen sich in Bärweilers Ersatzraum vorbereiten. Zur Abnahme reichten die Voraussetzungen nicht aus. Dazu durfte eine Meisenheimer Turnhalle benutzt werden.