Bäcker und Metzger mit StartschwierigkeitenBÄRWEILER Erster Selbstversorger-Markt beginnt holprig |
Mit Einkaufskörben bewaffnet ging es zum ersten Dorfmarkt des Jahres in Bärweiler. Foto: Wilhelm Meyer |
05. 03. 2012 - BÄRWEILER
Von Wilhelm Meyer
Ein wichtiger Bestandteil des Bärweiler Modellprojekts „Versorgung mit Waren und Dienstleistungen“ ist der Dorfmarkt. Der findet an jedem ersten Samstag des Monats statt. Besondere Knüller werden Frühjahrs-, Sommer- und Herbstmarkt sein. Dann wird die Gemeinde mit eigenem Helferkreis für Bewirtung und Programm in und vor der Dorfhalle sorgen. Alle bislang elf Marktbeschicker haben Ortsbürgermeister Hans Gehm für diese Termine schon zugesagt. Doch auch für die übrigen Märkte, die ohne begleitendes Programm auf dem Hof vor der Halle stattfinden, soll ein attraktives Angebot die Regel sein. Am Samstagnachmittag konnte gestartet werden.
An der Kundschaft hat es nicht gelegen, wenn dieser erste Markttag des Jahres in Bärweiler noch etwas schleppend verlief. Die kamen mit großen Einkaufskörben. Erst kam die Nachricht vom Bäcker, dass sein Verkaufswagen nicht flott zu kriegen sei, dann fehlte auch noch der Metzger. Genau zu dem hatte Karin Herzog gewollt. So blieb ihr Korb leer. Aber das habe sie schon geärgert, sagt Herzog noch. Wenn eine Zusage gemacht sei, könne man sie nicht einfach ohne Nachricht sausen lassen. So blieb es dieses Mal bei einem Plausch mit anderen Marktbesuchern.
Selbstgebrannte Liköre sind schnell ausverkauft
Ein wenig später schon wäre das nicht passiert. Da traf dann schließlich auch der Metzger ein. Unverrichteter Dinge mussten also keineswegs alle Kunden den Heimweg antreten. Neben Nudeln vom Hühnerhof und jeder Menge Köstlichkeiten vom Imker Dallmann war auch Heinrich Wahl, der Winzer aus dem benachbarten Lauschied, vor Ort. Nicht nur Weine hat Wahl im Angebot. Er brennt auch selbst, und seine Liköre waren nach einer guten Stunde schon ausverkauft.
Erfreut waren die Marktleute erst einmal vom Wetter. Für das erste Mal sei das schon ganz ordentlich. Vor zwei Wochen hätte damit noch niemand rechnen können. Der Entwicklung des Marktes sehen sie zuversichtlich entgegen. Für die drei großen Jahreszeitenmärkte denkt Wahl auch an eine Weinprobe vor Ort. Die meisten seiner Kunden kenne er ja, da sei der Markt eine gute Gelegenheit, den Kontakt zu pflegen. Auch wenn nicht jeder Kunde gleich mit langen Armen nach Hause gehe, ist Wahl überzeugt, der Aufwand werde sich lohnen.
Das hofft auch Ortsbeigeordneter Horst Scherer. Am Samstag war er nicht nur als Kunde da. In Vertretung für seinen derzeit erkrankten Bürgermeister schaute er auch gleich, wie es lief, ob die Beteiligten zufrieden seien. Die Stimmung, so stellte Scherer fest, war trotz des Ausfalls von Bäcker und Metzger bestens. Schief gehen könne freilich immer mal etwas. Das dürfe allerdings nicht zur Regel werden. Die Leute müssen sich schon auf die angekündigte Angebotsbreite verlassen können. Die Entscheidung, jeden ersten Samstag Markt zu machen, sei ja gerade, um eine Beständigkeit und Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Da müsse man dann am Wochenende zum Einkauf nicht nochmal raus fahren, kann das Auto stehen lassen und stattdessen gemütlich zum Markt schlendern.