Grundversorgung in Schwung gebracht

DORFMARKT Bürgermeister Rolf Kehl bleibt von Idee des Modellprojekts überzeugt
Gemütliche Nachmittage geplant
Allgemeine Zeitung
2011 10 10
Die Händler wie Bianka Bachmann (re.), die hier Nudeln an Monika Wahl
aus Lauschied verkauft, zeigen sich zufrieden.
Foto: Sonja Bräuer

10. 10. 2011 - BÄRWEILER

Mit dem vierten Dorfmarkt zur Versorgung mit Waren und Dienstleistungen geht die erste Runde dieser Aktion zu Ende. Nun soll entschieden werden, wie es weitergeht.
Für den Dorfmarkt hat die Arbeitsgruppe Grundversorgung wieder ein Angebot verschiedenster Händler - von Bäcker und Metzger über Modemobil bis zur Bauerntheke - gewinnen können. Diese Anbieter haben nun, genauso wie die Bürger, einen Fragebogen ausgefüllt, in dem sie ihre Meinung zu den Dorfmärkten mitteilen sollten.
Die Auswertung wird in die Diskussion einfließen, die nun in Gemeinderat und Planungsteam Grundversorgung anstehen. "Tendenziell könnte es noch besser laufen", resümiert Ortsbürgermeister Hans Gehm. Die Hauptzielgruppe sei derzeit wohl noch relativ mobil und daher entsprechend gut versorgt.
Das ganze Marktgeschehen nur zum Zweck eines Kaffeekränzchens zu organisieren, sprenge den Rahmen, so der Bürgermeister. "Es könnte mehr genutzt werden, aber grundsätzlich muss ich feststellen, es ist möglich in so einer kleinen Gemeinde, so etwas in Schwung zu bringen", sagt Gehm erfreut.
Was sich aus den Märkten heraus schon entwickelt hat, ist die Idee eines regelmäßigen gemütlichen Nachmittags im Haus am Dorfplatz, um den sich Maria Bartels, Annerose Schlarb und Kriemhilde Franzmann kümmern wollen. Dabei sollen diejenigen, die kommen, selbst aktiv werden. Unter dem Motto "Wer zu Hause sitzt, sitzt allein, darum laden wir ins Haus am Dorfplatz ein" soll die Idee umgesetzt werden.
"Jeder kann seinen Strickstrumpf mitbringen", hieß es bei der Präsentation der Idee auf dem Dorfmarkt. Die Männer könnten währenddessen Laubsägen, mit den Kindern könnte gebastelt werden, sodass auch diese eingebunden seien. Und möglicherweise könnte man dann im nächsten Jahr auf einem Weihnachtsbasar die Werke anbieten.

Häufig positive Resonanz von den Händlern
Von den Händlern, die in Bärweiler keine Standgebühr bezahlen müssen, bekommt Gehm häufig positive Resonanz, auch wenn die Verkaufszahlen schwanken. "Es geht ja auch mehr um die Präsenz", fasst es Astrid Köhler aus Hundsbach zusammen, die ihre Waren auch dieses Mal angeboten hat. Auch wenn es beim letzten Mal besser lief, ist sie nicht enttäuscht.
Ebenso zeigt sich Bianka Bachmann aus Lauschied an ihrem Hofladen-Stand zufrieden. "Bärweiler ist gut, da kennt man die Leute", freut sie sich. Immer noch überzeugt von der Idee ist auch Verbandsgemeinde-Bürgermeister Rolf Kehl. Der Markt bedeute "für die Dorfgemeinschaft eine absolut positive Entwicklung." Das gehe allerdings nur dann, wenn der Motor da sei, der das fokussiere. "Und da ist der Ortsbürgermeister wirklich sehr zu Gange", lobt Kehl. Auf die Fragebögen sei er nun gespannt. Immerhin könne die Aktion schon als Prototyp für andere Gemeinden gesehen werden, das habe er auf der letzten Dienstbesprechung der Bürgermeister auch noch einmal hervorgehoben.
"Es geht mit Sicherheit hier weiter", so Kehl, die Frage sei eben, in welcher Form. Die Kurse, die künftig im neu geschaffenen Computer-Raum der Gemeinde anlaufen sollen, begrüßt er ebenso wie die geplanten Nachmittage im Haus am Dorfplatz.
Auch in der Dorfgemeinschaft kommt der Markt positiv an. "Wir hoffen, dass es nicht einschläft", wünscht sich Corinna Bender eine Fortsetzung. "Es helfen auch alle mit, alle Altersgruppen machen das, was sie können", weiß auch Hendrik Blum. Annerose Schlarb ist ebenfalls begeistert. "Ich freue mich immer auf diesen Nachmittag, besonders auf die Gespräche", sagt sie.
Dass in Bärweiler eine Gemeinschaft verschiedener Altersklassen hinter den Projekten steht, scheint wohl das Erfolgsrezept zu sein.