Es fällt uns immer wieder etwas Neues einDORFERNEUERUNG Bärweiler gewinnt Zukunftswerkstatt
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Die beschauliche Gemeinde Bärweiler freut sich über den vierten Platz und 1 000 Euro Foto: privat |
09. 09. 2010 - BÄRWEILER
Von Sonja Bräuer
Einen vierten Platz und die Einrichtung einer Zukunftswerkstatt gewann die Ortsgemeinde Bärweiler beim Wettbewerb „Kinder- und jugendfreundliche Dorferneuerung" des rheinland-pfälzischen Innenministeriums. Dies gab Innenminister Karl Peter Bruch kürzlich bekannt. Ausgezeichnet wird die Gemeinde im Oktober in Landau.
Besonders freut sich die Ortsgemeinde neben dem Geldpreis in Höhe von 1000 Euro über die Möglichkeit, die Jugendarbeit in einer Zukunftswerkstatt weiter vorantreiben zu können, wie Ortsbürgermeister Hans Gehm bestätigte.
Die Bärweilerer hatten ein Projekt eingereicht, das im Zuge der Planungen zum Dorfinfopfad der Gemeinde entstanden war. Während die Texte für die neun Infotafeln geschrieben wurden, die sich nicht nur an Erwachsene richten, sondern mithilfe des Maskottchen „Langensteini" auch kindgerechte Informationen vermitteln, kam die Idee auf. Eine Menge an Text war übrig geblieben, der aus Platzgründen nicht aufgenommen werden konnte. Um diese kindgerechten Geschichten für die Nachwelt festzuhalten, planten die Bärweilerer von da an ein zusätzliches Kinderbuch.
Auch hier soll "Langensteini" eine Rolle spielen, bei dessen Entwicklung die Jugend eingebunden wurde. Neben dem Text im Kinderbuch "Langensteinis Dorfgeschichte" sollen hauptsächlich Bilder die Geschichte des Ortes erzählen, zum Beispiel kommt eine Schusterwerkstatt vor.
Die Kinder werden nach den Sommerferien selbst aktiv und befragen ältere Dorfbewohner. damit das Wissen nicht verloren geht. Häufig können diese noch von Erlebnissen in der Vergangenheit berichten. die ohne eine solche Aufarbeitung irgendwann verloren gingen. „Ein bisschen von dieser Geschichte festhalten", will Gehm. der in Bärweiler einige geschichtsträchtige Orte zu bieten hat.
Vor 28 Jahren hatten Studenten Bärweiler als Prototypen für sterbende Dörfer bezeichnet und Prognosen für die Zukunft abgegeben. „Die fielen damals recht düster aus". erinnert sich auch der Ortsbürgenneister. „Inzwischen sind wir nach diesen 28 Jahren Vorzeigegemeinde", kann er stolz berichten, „es fällt uns immer wieder etwas Neues ein."
Die Zukunftswerkstatt soll wahrscheinlich zur weiteren Arbeit an diesem Kinderbuch und möglicherweise anderen kinder- und jugendgerechten Projekten genutzt werden. „Es tut sich immer was hier", ist sich Gehm sicher. Denn ihm ist es wichtig, der Jugend auf dem Land auch etwas zu bieten.