Auch das ist Bärweilerer Dorffest:
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mit freundlicher Genemigung |
Kurz vor Rennbeginn beim Sackhüpfen: Junge Hüpfer zwängten sich in Kartoffel- und Getreidesäcke, die fast auf Taille geschnitten waren. So macht ein Dorffest Spaß. |
16. 06. 2015- BÄRWEILER
Von alters her war am zweiten Juniwochenende Bärweiler Kerb. Seit die nicht mehr im Saalbau Schwedt abgehalten wurde, wird im zweijährigen Turnus ein Feuerwehrfest oder ein Dorffest gefeiert. Auf die Tradition verzichten wollten die erstmals 1363 urkundlich erwähnten BäweiIerer nicht. Am Sonntag feierten sie ein Dorffest wie aus dem Bilderbuch.
Gemeinschaft im Mittelpunkt
Auch auswärtige Gäste kamen und saßen im Schatten oder unter Sonnenschirmen im Freien. Der Ablauf erfolgte nach Ansage, locker und leger, ohne Stress und Hektik. "Wir gehen natlos vom Frühschoppen übers Mittagessen zum Kaffeetrinken über", konstatierte Harald Skär. Ortsbürgermeister Thomas Franzmann begrüßte: "Wer kimmt is doo. Schön, dass ihr alle da seid. Das Programm ist von Jung und Alt für Alt und Jung gemacht." Es war Franzmanns erste große Feier. Er lobte die große Helferschar und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
Vereine zogen an einem Strang. Sie wollten wie die Frauen an der Kuchentheke nicht namentlich genannt werden und stellten die Dorfgemeinschaft in den Mittelpunkt: "Halb Bärweiler stand in der Küche. Da konnte nichts anbrennen oder schiefgehen" sagten die Mädels der jüngeren Generation, Lena Bier und Ida Germann, die gemeinsam mit Annette Knop für das Kinderprogramm mit Dosenwerfen, Gummitwist und Sackhüpfen verantwotlich zeichneten.
Der Spiel- und Bolzplatz hinter dem blauen Bauwagen war ideal zum Fußballspielen. Auch hatten die Mädels ein Dorfquiz mit elf Fragen vorbereitet. Den Langenstein als Wahrzeichen kannten alle, auch dass im Vorgarten von Clara Schmell ein Brunnen steht: Nenne einen Nachbarn von "Wennelpierersch", oder wer wohnt im alten Pfarrhaus?
Antwort: Goldschmidts und Seniorin Hilde Matzke. Wie heißt der Sohn von "Schmitzphillips" (Manuel Billard), und wie viele Kinder wohnen im Haus der "Schwengemichels"? Zwei: die Zwillinge Erik und Nils Maurer. "Wir haben weder Kosten noch Mühen gescheut", begann Ortschef Thomas Franzmann die Siegerehrung, bei der sich Hendrik Blum, Erna Skär und Hilde Wendel über eine Büchse ".Hausmacher Woorscht" freuten.
Singkreis auf Sonntagsausflug
Am Samstag war ein Beisammensein, am Sonntagmorgen sorgte das Trio DiHeDi aus Monzingen mit Stimmungsliedern für einen Auftakt nach Maß. Das Programm am Nachmittag eröffneten die 8. bis 13. jährigen Leonie Frey aus Lauschied und die drei Bärweiler Schülerinnen Sophie Wahl, Lisa-Muriel Köhler und Marie Bender mit einem Jazztanz. Ein halbes Dutzend tolle Choreografien legte das Staudernheimer Frauenquintett Larimar um Gundula Marx auf die Bühne, und auch die Mädels der Green-White-Girls des SV Lauschied präsentierten sehr ausdrucksstark ihren Zombietanz. Der war derart schaurig schön in tollem Outfit inszeniert, dass sich die Kleinsten vorsichtshalber vor der Bühne zurückzogen.
Zweimal trat der 1969 gegründete Singkreis Bärweiler unter der Leitung des früheren Gemeindepfarrers Gerhard Rabius auf und nahm die begeisterten Zuhörer mit auf einen Tagesausflug. Der ging so: "Am Sonntagmorgen geh ich aus" - dann ging musikalisch im Monat Juni die "Fahrt ins Heu" zu den treuen "Bergvagabunden" und wider "Hinunter ins Tal". Und bei aller "Sonne im Herzen" durfte ein "GIoria Halleluia" als Wunsch nach mehr Frieden und Gerechtigkeit in der Welt nicht fehlen. Die Zuhörer meinten: Das war Spitze.
Der Sketch "Eierkauf" den die Laienspiel-Urgesteine Silke Hartmann und Carola Bier boten, war Stoff fürs Zwerchfell. Die Zuhörer hielten sich den Bauch vor Lachen, weil beide es mit der Wahrheit beim Eierzählen nicht so ganz genau nahmen.