Vier neue Windräder entstehen bei Bärweiler

Energie - Spatenstich der Firma ENP nördlich der Lochmühle - Gaia baut zwei 230 Meter hohe Anlagen bei Jeckenbach
mit freundlicher Genemigung
Öffentlicher Anzeiger
2016 03 18
Im Jeckenbacher Wald wurde auf dem Plateau ein Kranstellplatz betoniert. Zehn Meter tiefer wird das 20 Meter Breite Fundament für ein Windrad planiert: Über 1000 Tonnen Schotter und rund 1000 Kubikmeter Beton werden verarbeitet. Die Inbetriebnahme ist für Anfang Juni geplant Foto. Bernd Hey

Von unserem Mitarbeiter Bernd Hey

Bärweiler/Jeckenbach/Lauschied.
Zwischen Bärweiler und Jeckenbach werden auf weniger als zwei Quadratkilometern in diesem Jahr vier neue Windenergieanlagen (WEA) ans Netz gehen. Der Spatenstich für die beiden neuen Bärweilerer Windräder in den Parzellen Birkenflur und in der Heimbach liegen auf Privatbesitz. Nun sollen rund 200 Meter von der L 375 in Fahrtrichtung Hundsbach/Lochmühle die beiden 200 Meter hohen Anlagen vom Typ Vestas V 126 entstehen. Bauherr
ist die Osnabrücker Firma ENP Neue Energien GmbH.

Kipplaster heimischer Unternehmen rollen im Dauerbetrieb, bringen Schotter, Baumaterial oder liefern eine mit Zement vermischte sogenannte hydraulisch gebundene Tragschicht an. Tief- und Erdbaufirmen sind mit schwerem Gerät mit der Straßenverbreiterung befasst: Die Zufahrten werden um 50 Zentimeter auf dann 4,50 Meter verbreitert. Zudem wird ein Graben gezogen, in den in mehr als 1.20 Meter Tiefe eine Stromleitung übers Höhenköpfchen zu den vier Lauschieder Windrädern verlegt wird. Dies sei einfach, erklärt Polier Michael Beus von der Tiefbaufirma Krämer aus Kelberg in der Eifel. Für die Windparks in Ellern und DichteIbach habe man den halben Hunsrück umgegraben, sagt er scherzhaft.
Mehrere Spezialfirmen arbeiten sowohl auf Bärweilerer als auch auf Jeckenbacher Gemarkung Hand in Hand, um den Termin für die Inbetriebnahme Ende Juli oder Anfang August einzuhalten. Die Einspeisung ins Stromnetz der Bärweilerer WEA erfolgt dann zwischen Desloch und Meisenheim in das dortige Umspannwerk. Der gesamte Transport und die Zuwegung muss ab Meisenheim über die Kreisstraßen 66 bis auf die Lauschieder Höhe und dann in westlicher Richtung über die alte Römerstraße über gebundene oder asphaltierte Feldwirtschaftswege verlaufen. Die Flurwege müssen allerdings noch genau inspiziert werden, denn nach Einschätzung der Tiefbaufirma ist der Unterbau der Wirtschaftswege nicht ausreichend, teilte der Bärweiler Ortsbürgermeister Horst Scherer bei einem Ortstermin mit.

Offenlage des neuen Flächennutzungsplans bis 15. April
Auf der Lauschieder Höhe stehen bereits vier Windenergieanlagen, die vor 15 Jahren errichtet wurden.
Sie werden in naher Zukunft aufgerüstet, Repowering genannt. Jeweils zwei stehen auf Lauschieder und Jeckenbacher Privatbesitz.
Bärweilers Ortsbürgermeister Horst Scherer hat hingegen die neue Potenzialfläche Richtung Schwarzenberg hin zur Kirschrother  Gemarkung im Blick. "Aber Bärweiler allein wird das nicht forcieren", sagt er. Momentan legten Anlagenbetreiber in Nachbarorten unterschriftsreife Vorverträge vor. Seit vergangenen Montag läuft die Beteiligung für Träger der öffentlichen Belange und Öffentlichkeit bis einschließlich 15. April.  jan

Die beiden neuen Windräder werden im Bärweiler Flur insgesamt fünf Grundstückseigner betreffen. Die neuen WEA werden eine Nabenhöhe von 137 Meter sowie mit 62 Meter langen Rotorblättern eine Gesamthöhe von 200 Metern erreichen. Jede Anlage soll dann später eine Leistung von gut 3,3 Megawatt bringen. Die Gemeinde Bärweiler profitiert von Einnahmen aus dem Wege und Durchleitungsrecht. Die Erdarbeiten auf Bärweiler Gemarkung liegen im Zeitplan, berichtet der Polier. Planmäßig sollen die zwei Windräder am 1. August stehen.
Baubeginn der ersten beiden neuen Jeckenbacher Windkraftanlagen auf Gemeindegrund war am 1. März - die Inbetriebnahme ist bis Anfang Juni geplant, teilte Ray Zawalkski von der Firma Gaia mit. Im Jeckenbacher Wald ist ein Plateau für die Kräne betoniert worden - direkt daneben geht es zehn Meter tiefer. Kräter der Firma Wust aus Simmern planieren die Fläche unterhalb des Abhangs. Sie werden mit Hochbaulasern und GPS-Koordinaten gesteuert fahren wie von Geisterhand.  Mittlerweile ist die Bodenplatte mit 20 Metern Durchmesser betoniert. Ursprünglich hatte Gaia vor sechs Jahren drei getriebelose Windräder vom Typ E 101 mit 136 Metern Nabenhöhe und 101 Metern Rotordurchmesser auf der Jeckenbacher Gemarkung Galgengewann und im Jeckenbacher Wald geplant, bestätigte Ortsbürgermeisterin Christa Venter. Jetzt wird die neueste Generation Nordex N117 mit einer Nabenhöhe von 141 Meter und einem Rotordurchmesser von 117 Meter aufgestellt.