Aufbruch in neues Energiezeitalter gefeiertTechniktag Bürgerfest am Windpark Jeckenbach/Bärweiler - Polizei verständigt: Nägel sorgten für platte Reifen |
mit freundlicher Genemigung |
Beim Windparkfest mittendrin statt nur dabei: Die Freiwillige Feuerwehr Jeckenbach ließ am Schwenker nichts anbrennen. Fotos: Martin Köhler |
Jeckenbach/Bärweiler
Der Windpark Jeckenbach/Bärweiler wurde am Samstagnachmittag mit einem Bürgerfest eröffnet. Man konnte eine der Anlagen besichtigen. Der Musikverein Lauschied war für den musikalischen Teil des Nachmittags zuständig. Gleich sechs Redner sprachen zu Beginn des Fests im beinahe voll besetzten Zelt. Der Geschäftsführer von Gaia mit Sitz in Lambsheim machte den Anfang. "Hier in Bärweiler und Jeckenbach wird nicht gemauert, sondern entschlossen vorangeschritten", lobte er, das vier Windräder in Betrieb gegangen sind.
Zwei stehen auf Jeckenbacher und zwei auf Bärweilerer Gemarkung.
"Der Aufbruch in ein neues Energie-Zeitalter ist ein Kraftakt, bei dem wir zwei Ziele im Blick behalten müssen: die Versorgungssicherheit und die Klimaziele."
Jeckenbachs Ortsbürgermeisterin Christa Venter erinnerte daran, dass es bereits 2009 eine lose Anfrage von Gaia gegeben habe.
"So begann eine windige Zeit für uns alle", fuhr sie fort und nannte die Vorgespräche mit den Nachbargemeinden, den Grundstückseigentümern, den Behörden und Planern. "Es folgten zahlreiche oft nicht enden wollende Sitzungen, Infoabende, Gesprächsrunden, Ortstermine und Ämterbesuche.
Für alle Beteiligten ging es oft an die Belastungsgrenze mit schlaflosen Nächten." In jenen Jahren, Anfang und Mitte diesen Jahrzehnts, habe sie sich mehr Hintergrundwissen unserer Politik zu dieser Thematik gewünscht".
Taxifahrerin Brigitte Mohr fuhr beim Windparkfest über Nägel und hatte einen Platten. Wurden die Nägel fahrlässig oder vorsätzlich verstreut? |
Crista Venter dankte ihrem Beigeordneten Matthias Köhler, aber auch dem ehemaligen Meisenheimer VG-Bürgermeister Alfons Schneider und dessen Nachfolger Dietmar Kron sowie Bauamtsleiter Ralf Klemm. Auch Förster Stefan Gesse erhielt ein Lob der Ortsbürgermeisterin. "Mal blies ein rauer, mal ein sachter oder gar kein Wind, doch letztlich haben wir unser angestrebtes Ziel erreicht, fasste sie zusammen.
Nachdem der Bärweilers Ortsbürgermeister Horst Scherer die Gäste begrüßt hatte, wartete Geschäftsführer Carsten Höhler (EMP Osnabrück), der die Realisation plante und beaufsichtigte, mit diesen Zahlen auf: die neuen Anlagen sind jeweils 200 Meter hoch und haben eine Leistung von jeweils 3,3 Megawatt. Das reiche für rund 4000 Haushalte. Die Rotorblätter alleine sind 62 Meter lang und überstrichen bei jeder Umdrehung gut 12.500 Quadratmeter. Die Fundamente messen 22,50 Meter im Durchmesser und bestehen aus 80 Tonnen Stahl und 640 Kubikmeter Beton.
Das Maschinenhaus liege alleine 72 Tonnen und der Rotor in luftiger Höhe noch einmal 34,5 Tonnen.
Projektleiter Ray Zawalski (Gaia), hob Ortsbürgermeisterin Venter hervor, die das Projekt auch in Zeiten, in denen andere aufgegeben hätten, "mit Engagement und Durchhaltevermögen am Leben gehalten hat". Pfarrer Rainer Bauhaus erteilte Windpark und Festgästen seinen Segen. VG-Bürgermeister Dietmar Krohn bedankte sich im Gespräch mit unserer Zeitung bei den Deslochern, die in der Zeit der Baustellentransporte am meisten zu ertragen hatten.
Überschattet wurde das Windparkfest von Nägeln, die auf dem Feldweg von Bärweiler kommend verstreut lagen. Reifen an mindestens zwei Fahrzeugen wurden dadurch beschädigt. Ortsbürgermeisterin Christa Venter warnte die Verkehrsteilnehmer mit einer Durchsage, den Feldweg bei der Rückfahrt zu meiden.
Die Gaia-Mitarbeiter verständigten die Polizei. Die Fragen bleiben: wurden die Nägel an dieser Stelle einfach nur verloren? Oder sind sie in böswilliger Absicht verstreut worden - mutmaßlich von Windpark-Gegnern? Martin Köhler