In vielen Haushalten blieb die Küche kaltBündelchestag: Hunderte Wanderer sind in der VG unterwegs - Feste Einnahmequelle für die Feuerwehr |
mit freundlicher Genemigung |
Die erste Helferschicht begann im Bärweiler Feuerwehrhaus schon vor 9 Uhr mit von links: Sophie Wahl, Hendrik Blum, Lena Bier, Thomas Neig, Erik Maurer, Nils Maurer, Kai Müller, Fördervereins- Vorsitzender Jürgen Maurer, Michael Bier und Wehrführer Rainer Matzke waren gute Gastgeber der Wandergruppen. Foto: Bernd Hey |
Von unserem Reporter
Bernd Hey
• Bärweiler. "Heit uff" war gestern zum "Bündelschesdaach" auf einer großen Tafel am Bärweiler Bürgerhaus zu lesen. Bereits zum 19. Mal boten die Feuerwehrförderer eine Anlaufstation. Neben 19 akkurat auf den Spinden platzierten Feuerwehrhelmen war im Feuerwehrhaus auch sehr einadend gedeckt.
Die Veranstaltung am Tag nach Weihnachten und das im zweijährigen Turnus stattfindende Sommerfest des 132 Mitglieder zählenden Fördervereins um den Vorsitzenden Jürgen Maurer sind die Haupteinnahmequellen, die der
Jugendfeuerwehr und den aktiven Brandschützern zugutekommen. So wurden neue Stiefel angeschafft, ein Wagen um Garnituren zu transportieren, mehrere Handscheinwerfer und eine 800 Liter fassende Auffang- und Unterstellwanne.
"Das Wetter spielt uns heute in die Karten, erklärte Jürgen Maurer erfreut, und schon kurz nach 10 Uhr kam die erste Gruppe von Fußballern der SC Meisenheim-Desloch-Jeckenbach. Hundsbacher Wanderer folgten um 11 Uhr, die
Lauschieder ehrenamtliche Rentnerriege und Limbacher kamen. Natürlich blieb zu Hause die Küche kalt, und Familien aus dem Dorf pilgerten zum Mittagessen ins Feuerwehrhaus oder holten die fertige Erbsensuppe ab.
Es war ein Kommen und Gehen. Der Bündelchestag im Feuerwehrhaus werde deshalb so gut frequentiert, weil die Bärweilerer Feuerwehrleute auch übers Jahr hinweg bei den Festen in den Nachbardörfern regelmäßig zu Gast
seien, erklärte Michael Bier. Übrigens: Diese Einnahmequelle wurde aus der Not heraus geboreren: Bei einem Ausflug 1997 nach Hamburg
zu St. Pauli und auf die Reeperbahn lebten die Feuerwehrmänner weit über ihre Verhältnisse. Um das Loch in der Vereinsschatulle aufzubessern, wurde erstmals 1998 die Bewirtung am Wandertag zwischen den Jahren angeboten, was gestern noch immer dem "harten Kern" und allen die dabei waren, ein Lächeln ins Gesicht zauberte.
Dienstboten, Knechte und Mägde schnürten im Mittelalter ihre Bündel und Siebensachen, wenn sie ihre Arbeitssätte zu einem anderen Hof wechselten. Dieser Brauch hat Tradition. Kaum ein Klub oder eine Clique aus der VG Bad Sobernheim, die nicht den Rucksack schnürte und einen Verdauungsspaziergang an der frischen Luft
nach den Festtagen unternahm.
Auch Besuche unter Familien wie etwa das "Bäämche gucke" sind üblich. Gestern Abend wurde in Partys und Wirtshäusern weitergefeiert. Von Alters her kennt man die kalte Jahreszeit nach Weihnachten als die Raunächte und profan als die Zeit "zwischen den Jahren", die der Erholung und Geselligkeitspflege diente. Im Bärweiler Feuerwehrhaus schwelgten zahlreiche Ältere in Erinnerungen, als es noch "richtig kalte Winter und Schnee
gab" und Baufirmen ab November bis in den April hinein ihre Fahrzeuge abmeldeten und witterungsbedingt Winterpause einlegten.
• Die nächsten Termine: Am 14. Januar sammelt die Feuerwehr ab 10 Uhr die Weihnachtsbäume ein.
Samstag, 11. Februar: Mitgliederversammlung der Feuerwehrförderer.