Telekom will Neubaugebiet nicht anbinden

Ärger in Bärweiler über die Absage ist groß
mit freundlicher Genemigung
Öffentlicher Anzeiger
2022 08 01 OE 3

Auf der linken Seite im Graben verläuft die Glasfasertrasse in Richtung Meisenheim. Doch die Telekom ist nicht bereit, die neun neuen Häuser in Bärweiler mit Glasfaser anzubinden. Ortschef Helmut Schmell (rechts) kann es nicht fassen. Denn die Kosten der Erdarbeiten hätte die Ortsgemeinde getragen.

Foto: Bernd Hey

Bärweiler. Seit vergangener Woche rollen die Bagger und Baumaschinen der Siener Firma Otto Jung im Neubaugebiet Pfuhlbrück am Ortsrand. Kanal- und Erdarbeiten schlagen mit insgesamt 370 000 Euro zu Buche, für die Gemeinde bleiben 162 000 Euro (wir berichteten). Jetzt musste bei der fest terminierten wöchentlichen Besprechung mit den VG-Werken und allen beteiligten Firmen Bärweilers Ortsbürgermeister Helmut Schmell dem Gremium einen Rückschlag mitteilen, nämlich eine komplette Absage in puncto Breitbandversorgung für das Neubaugebiet.

Telekom will nicht anschließen

Obwohl Bärweiler seit mehr als zehn Jahren zu 100 Prozent von der Telekom versorgt ist und zwei dicke Glasfaserkabel als Haupttrasse unmittelbar bauseits am Neubaugebiet in weniger als einem Meter Tiefe in der Erde liegen, ist die Telekom nicht bereit, die neun neuen Häuser unterhalb des Herrschenbergs anzuschließen. "lch bedauere, ihnen heute mitteilen zu müssen, dass wir das NBG Pfuhlbrück nicht ausbauen können und uns an diesem Projekt nicht weiter beteiligen " , heißt es in dem Schreiben des Unternehmens. Telekom habe genug zu tun und müsse die wirtschaftlichen Aspekte im Blick haben, geht aus dem Schreiben hervor. Dies, obwohl die Ortsgemeinde signalisierte, die Kosten der Erdarbeiten zu tragen.

Kein Verständnis für Entscheidung

„Verständnis habe ich dafür absolut nicht. Ganz Deutschland schreit nach schnellem Internet, Bund, Land und Kommunen legen Programme auf, und dann soll ein Baugebiet in Bärweiler von der Telekom weiter abgehängt werden, kritisiert das Dorfoberhaupt.

Zwischen 55 und 59 Euro soll der Quadratmeter im neuen Baugebiet kosten, sagte Helmut Schmell und warb: „Die öffentliche Verkehrsanbindung in alle Richtungen ist hervorragend." Bärwei1er ist Schwerpunktgemeinde der Dorferneuerung. Aufgrund der positiven Einnahmesituation sei nicht mit einer Gewerbesteuer- oder Grundsteuer-B-Erhöhung zu rechnen, weitere Einnahmen von mindestens einem Windrad stehen ins Haus, zudem liegen Anfragen für eine Freifläche zur Errichtung einer Fotovoltaikanlage vor.

Der Ortsgemeinderat beschloss einstimmig, der Firma Axel Krause, Garten- und Landschaftsbau in Schweinschied, einen Auftrag für 19 480 Euro für Arbeiten am Denkmal und das Anbringen einer funktionalen, barrierefreien Rampe beim Haus am Dorfplatz zu erteilen.Die Kosten waren im Dorferneuerungsantrag in Höhe von 12 456 Euro bewilligt - durch Preissteigerungen ergibt sich eine Finanzlücke von 7023 Euro.
Für die Neugestaltung des Gefallenendenkmals erhielt Bärweiler eine Spende von 120 Euro und gleichzeitig die Backeslose von Achim Fries aus Lauterecken zurück. Der schenkte sie der Ortsgemeinde.

Auch Termine wurden bekannt gegeben: So übernimmt vom 15. bis zum 26. August vertretungsweise der Erste Beigeordnete Rainer Kuhse, und am 30. August ist die nächste Ratssitzung. Die Landfrauen laden am 4. September zum Backesgrumbeerefest mit Markt ein. Bernd Hey