Rückstauventile sind ein wichtiger Schutz

Begehung in Bärweiler nimmt Gefahrstellen durch Hochwasser und Starkregen in Blick
mit freundlicher Genemigung
Öffentlicher Anzeiger
2022 12 03
Zuwege, Kanal- und Hausanschlüsse im Neubaugebiet Pfuhlbrück sind abgeschlossen. Auch Glasfaserkabel liegen bereits, informierte Ortsbürgermeister Helmut Schmell die kleine Delegation bei der Ortsbegehung in Sachen Starkregen- und Hochwasserschutz.
Foto: Bernd Hey

Von Bernd Hey
Bärweiler. Von wegen Hochwasser und Starkregen in Bärweiler? Nach der schwachen Bürgerbeteiligung mit Ortsbegehung ließe sich darauf schließen. Aber auch in Bärweiler ist bei diesen Themen „höchste Vorsicht geboten". Der Ort bekommt Wasser von allen Seiten, und wenn sich über der Talkessellage ein Starkregen auskälbert, muss dieses Wasser durch die beiden Bäche Auerbach und Rückerbach. Die Hauptstraße L375 wird dann zur Wasserabflussbahn", erläuterte Heinrich Webler vom beauftragten Ingenieurbüro Pecher aus Mainz. Er und Mitarbeiterin Andrea Konnen sowie Pia Ottenbreit von der Verbandsgemeindeverwaltung Nahe-Glan informierten über die veränderte Extremwetterlage und sparten Lob nicht aus: „Die Bachläufe sind vorbildlich gepflegt", sagte Webler.
Aber: Wasser drückt von Südwesten her in den Ort hinein, der Niederschlag wird über zwei Einlaufbauwerke in den Mischwasserkanal eingeleitet, der relativ schnell überlastet ist, sodass Wasser sich seitlich in die Behausungen drückt.

Obwohl nicht in einer Tiefzone liegend, müssten viele Häuser im Ort den Rückstau fürchten, weil vielfach Rückstauklappen fehlten, berichteten Bürger. Diese im Bestand nachzurüsten, sei so schwierig wie sinnvoll, weil nach dem Grundgesetzartikel 14 Eigentum verpflichtet. „Bei Fachfirmen nachfragen, außerdem prüfen, ob die Elementarversicherung ausreichend Schäden abdeckt, sonst ist der Versicherungsnehmer der Gelackmeierte", rieten die Experten bei der Ortsbegehung und kündigten an, im Gemeinderat und bei der Bürgerversammlung für dieses Thema zu sensibilisieren und eine Defizitanalyse zu präsentieren.

2019 war der Ortseingang überflutet, ebenso am 12. August 2020, weil Starkregen aus Richtung Lauschied vom Herchenberg und „Auf Rödern" kam. Zudem berichteten die Anwohner von zwei Bereichen, in denen im vorigen Jahrhundert Häuser unter Wasser standen und alle sechs Brücken auf Gemeindegrund weggeschwemmt oder beschädigt wurden.

Oberhalb des Neubaugebietes Pfuhlbrück in der Meisenheimer Straße in Richtung Lauschied sollen vorhandene Halbschalen eingebaut werden, damit durch diese Querschläge der Niederschlag in der Fläche gehalten wird. Ortsbürgermeister Helmut Schmell wies auf neuralgische Engpässe und Einläufe hin.